Sonderausstellungen und aktuelle Veranstaltungen

veranstaltungen im juni 2023

24.06.2023, um 15 Uhr

Doppelvortrag Dr. Gundula Lidke und Dr. Joachim Krüger, „Kontakt und Konflikt vor 3.300 Jahren – Das Schlachtfeld im Tollensetal und die Bronzezeit in Norddeutschland“.

 

Vor 3.300 Jahren tobte an den Ufern der Tollense in Mecklenburg-Vorpommern eine Schlacht, in deren Folge hunderte Tote im Flusstal zurückblieben. In den letzten Jahren haben Archäologen ihre Knochen und andere Spuren des Kampfes dokumentiert und geborgen. Zahlreiche Verletzungsspuren an den Skelettresten sowie auch diverse Waffenfunde belegen das Kampfgeschehen. Warum aber kam es im Tollensetal zur Schlacht?

Die Geschichte der Bronzezeit ist dank dieser Forschungen weit über Norddeutschland hinaus um ein spannendes Kapitel reicher geworden. Diese Epoche zeichnet sich auch in unserer Region durch großen Materialreichtum aus, der beispielsweise aus Grab- und Hortfunden überliefert ist. Funde aus Bronze und Gold weisen auf ein weitgespanntes Kontaktnetzwerk hin, das Austausch und Handel über weite Strecken ermöglichte. Nicht immer aber lief alles friedlich ab ...

Dr. Gundula Lidke stellt in ihrem Beitrag die archäologischen Untersuchungen über Wasser vor, während Dr. Joachim Krüger in seinem Vortrag die submarinen Forschungen thematisiert. Beide Referenten berichten über die interdisziplinären Forschungen im Tollensetal und ihre Ergebnisse: Was lässt sich momentan zum Tollensetal der Bronzezeit, zur Fundschicht, den Schlachtteilnehmern und dem Ablauf des Kampfgeschehens sagen? Auch Repliken bronzezeitlicher Waffen werden vorgestellt und erläutert.

 

Autorin: Gundula Lidke


10.06.2023, 16 Uhr

Sonderausstellung „Währenddessen an einem anderen Ort. Ein Jahrhundert des tschechischen Comics“ mit Pavel Kořínek

 

Das Tschechische Zentrum Berlin und das Comicmuseum eröffnen am Samstag, dem 10.06.2023, um 16 Uhr im Stadtmuseum Bergen auf Rügen die Sonderausstellung „Währenddessen an einem anderen Ort. Ein Jahrhundert des tschechischen Comics“.

Comics aus der Tschechischen Republik sind hierzulande kaum bekannt. Erst in den letzten Jahren eroberten sich Graphic Novels wie „Alois Nebel“ des Comic­Zeichners Jaromír 99 und des Textautors Jaroslav Rudiš ihren Platz auch bei deutschen Lesern. Die Ausstellung „Währenddessen an einem anderen Ort“ füllt diese Lücke und stellt die Entwicklung des tschechischen Comics im Lauf des letzten Jahrhunderts vor – von seinen vorsichtigen Anfängen vor beinahe einhundert Jahren bis hin zu aktuellen Comics und Graphic Novels.

Konzipiert wurde die Ausstellung im Auftrag der Tschechischen Zentren von zwei tschechischen Comic­Fans, die sich auch wissenschaftlich mit der Theorie und Literaturgeschichte des Comics auseinandersetzen. Pavel Kořínek ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für tschechische Literatur der Akademie der Wissenschaften in Prag. Tomáš Prokůpek forscht an der Philosophischen Fakultät der Palácký Universität in Olomouc und ist zugleich Herausgeber der Comic­Sammelbandes AARGH!, von dem inzwischen zwanzig Nummern erschienen sind.

Die Ausstellung „Währenddessen an einem anderen Ort“ stellt die tschechische Comic­Kunst in der ganzen Vielfalt ihrer Formen und im historischen Zusammenhang vor. Durch das Prisma des Comics gibt sie Einblick in die Geschichte einer Republik, die seit ihrer Gründung stürmische Zeiten erlebte. Statt einer chronologischen Präsentation zeigt sie, wie stark Themen wie die Besetzung der Tschechoslowakei durch die deutsche Wehrmacht 1939, die kommunistische Machtübernahme 1948, der Prager Frühling1968, die folgende Zeit der sog. Normalisierung, die Samtene Revolution 1989 und schließlich die Digitalisierung im 21. Jahrhundert das künstlerische Schaffen zwischen Freiheit und starker Zensur prägten. Momente der kollektiven Hoffnung und der Umgang mit Bedrohung sind Motive, die immer wieder Eingang in den aktuellen tschechischen Comic finden. Die Kuratoren meinen, dass eine strikt chronologische Darstellung zwar auf den ersten Blick einen festen und unstrittigen Rahmen bilden könnte, tatsächlich jedoch alle Beteiligten zu verbindlichem Gehorsam zwingen würde. „Verbindlichkeit und erzwungenen Gehorsam hat der tschechische Comic im 20.  Jahrhundert jedoch zu Genüge erlebt und auf dieser Schiene wollen wir ganz bestimmt nicht weiterfahren“ fahren sie fort.

Die Sonderausstellung „Währenddessen an einem anderen Ort“ entstand in Kooperation mit den Tschechischen Zentren, dem Mährisches Landesmuseum und dem Institut für tschechische Literatur an der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik. Präsentiert wurde die Ausstellung zuvor in München, Schwarzenbach an der Saale und Leipzig, sowie in Südkorea, Polen, den Niederlanden, Österreich und der Ukraine.

Ergänzt wird die Schau in Bergen durch Objekte aus dem Fundus des Comicmuseums Neubrandenburg. Neben in Deutschland eher unbekannten Figuren bietet die Ausstellung auch ein Wiedersehen mit bekannten und liebgewonnenen Gestalten wie dem kleinen Maulwurf Kretek, Spejbl und Hurvínek, Fifinka und Ferdi.

Dr. Christina Frankenberg, stellvertretende Direktorin des Tschechischen Zentrums Berlin, Thomas Möller vom Comicmuseum Neubrandenburg und Marika Emonds vom Stadtmuseum Bergen auf Rügen laden alle Interessierten herzlich zur Vernissage am 10. Juni ein und werden auch persönlich die Veranstaltung begleiten. Zudem wird Pavel Kořínek, Kurator der Ausstellung und profunder Kenner der tschechischen Comic-Szene, in einem online-Gespräch in die Ausstellung einführen.

Die Sonderausstellung verbleibt noch bis zum 22. September im Stadtmuseum.

 

Autoren: Tschechisches Zentrum Berlin, Marika Emonds (Stadtmuseum Bergen auf Rügen), Thomas Möller (Comicmuseum Neubrandenburg)

veranstaltungen im Mai 2023


veranstaltungen im april 2023

ACHTUNG: TERMINÄNDERUNG ‼️
Aus gesundheitlichen Gründen muss der Vortrag von Dr. Britta-Juliane Kruse (Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel), „Wissensvermittlung in Text und Textil – zum kulturellen Erbe der Augustiner-Chorfrauen“ verschoben werden. Wir freuen uns im Einklang mit der Referentin einen alternativen Termin anbieten zu können: Am 01. Juli 2023 referiert die renommierte Mediävistin und Kulturhistorikerin um 18.30 Uhr im Stadtmuseum Bergen auf Rügen.
Die Sonderöffnungszeiten und die Museumsführung am Tag der offenen Klosterstätten (16.04.2023) finden statt.

 

veranstaltungen im März 2023

Vernissage der Sonderausstellung „My City – Meine Stadt. Der persönliche Blick auf die Heimatstadt Palanga“ am 11. März, um 16 Uhr im Stadtmuseum Bergen auf Rügen

 

Die Stadt Bergen auf Rügen, das Stadtmuseum und die litauische Partnerstadt Palanga laden zur feierlichen Vernissage der Fotoausstellung „My City – Meine Stadt“ am 11. März, um 16 Uhr ins Bergener Museum ein. Schülerinnen und Schüler des Alten Gymnasiums (Palanga) offenbaren einen persönlichen Blick auf ihre Heimatstadt. Die Bilder zeigen den Ort in der Zeit, in der coronabedingte Reiseeinschränkungen den Besuch anderer Städte und Länder nahezu unmöglich machten. Wohlbekannte Plätze bekamen mangels Möglichkeiten andere Städte und Länder zu bereisen, eine ganz neue Bedeutung. So wird ein Ort, der „normalerweise nicht a mit Wintersport in Verbindung gebracht wird, unsere Sportstätte. Es braucht nur ein wenig Aufwand und jede Stadt kann der interessanteste Ort der Welt werden.“ erzählt Jonas Endzinas, einer der Schüler, deren Fotos in der Ausstellung gezeigt werden. Titas Neimontas möchte hingegen seine Heimatstadt Palanga und Orte seines Alltags zeigen, wie er sie täglich sieht. Die Schüler geben mit ihren lebensbejahenden und fröhlichen Bildern eine breite Spanne von unterschiedlichen Eindrücken wieder.

 

Die Sonderausstellung, die im Sommer 2021 erstmals in der Stadtbücherei Palangas der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, wird mit ihrem Aufenthalt in Bergen auf Rügen das erste Mal außerhalb von Litauen zu sehen sein. Sie besteht aus 21 Fotos und kann bis zum 26. Mai im Stadtmuseum besichtigt werden. Der 11. März 2023 ist gleichzeitig der 33. Jahrestag der Unabhängigkeit Litauens von der damaligen Sowjetunion. Es handelt sich um eine Kooperation zwischen dem Bereich internationale Arbeit und Städtepartnerschaften der Stadt Bergen auf Rügen, dem Stadtmuseum und dem Seebad Palanga.

 

Die Städtepartnerschaft zwischen Bergen auf Rügen und dem Seebad Palanga besteht seit 2011. Der Inhalt des seinerzeit unterzeichneten Partnerschaftsvertrages zeugt von der Absicht beider Städte „im Sinne eines gemeinsamen Europas vielfältige Formen des Gedankenaustausches, der Zusammenarbeit und der Vernetzung auf allen Gebieten [zu] praktizieren.“ schrieb im Mai 2011 der Rüganer Anzeiger treffend.

 

Autoren: Aurelija Jazbutienė (Leiterin der Bibliothek des Alten Gymnasiums von Palanga), Maik Werdermann (SB internationale Arbeit und Städtepartnerschaften), Marika Emonds (Stadtmuseum Bergen auf Rügen)

„My City – Meine Stadt“. The personal view of the hometown of Palanga

 

In spring 2023 Stadtmuseum Bergen auf Rügen is going to honor the city twinning between Bergen auf Rügen and the Lithuanian city Palanga, closed in 2011, in a special manner. During the time from March 13th to May 26th Stadtmuseum Bergen auf Rügen presents the special exhibition „My City – Meine Stadt“. Students of the old academic high school in Palanga give a personal view to their home town. The pictures show the city during the time foreign cities or countries were not possible to be visited due to the Covid pandemic situation. So well-known places got new roles due to a lack of alternatives. That’s how a town “normally not connected with winter sports becomes our sports venue. It just deserves a bit of effort to transform your city into the most interesting place in the world.” Jonas Endzinas is reporting. He is one of the students whose pictures are shown in the exhibition. On the other side, Titas Neimontas wants to present his home town Palanga and places of his daily life how he sees them. With their positive and optimistic pictures, the students give a wide span of different impressions.

 

With its stay in Bergen auf Rügen the exhibition, first shown to public in summer 2021 in Palanga public library, can be seen out of Lithuania for the first time. The exhibition presents 26 photos and is going to be opened with a vernissage on March 11th at 4 p.m. in Stadtmuseum Bergen auf Rügen. March 11th, 2023 is coincidentally the 33rd anniversary of the Lithuanian independency from Soviet Union.

 

This event is a cooperation between Stadtmuseum Bergen auf Rügen and the department for international matters and twinned cities of the city of Bergen auf Rügen.

 

The city of Palanga, firstly mentioned in 1253, as well as the Lithuanian state it is part of today, have witnessed a highly turbulent history. Coming from alliances with Poland going to the accidental affiliation with Latvia and ending with forced belongings to the Russian Empire and the Soviet Union. Today we are seizing two pleasant events of the last century to celebrate this exhibition together.


Vortrag von René Schön (AG De Ackerlöper)

„Bodendenkmalpflege auf der Insel Rügen. Der Silberschatz von Schaprode und andere interessante Funde“

 

In Kooperation mit den Serviceclubs Rotary Rügen und Inner Wheel Rügen lädt das Stadtmuseum am Mittwoch, dem 22.03., um 18 Uhr zu einem Vortrag ein. Referent ist der langjährig ehrenamtlich tätige Bodendenkmalpfleger René Schön.

 

René Schön stellt herausragende Funde der letzten Jahre aus der ehrenamtlichen Bodendenkmalpflege Rügens vor. Bodendenkmalpfleger sind keine Schatzjäger, sondern widmen sich im Auftrag des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommerns der Erkundung und Erforschung von unbekannten und bekannten Fundplätzen, sowie der Pflege von Bodendenkmälern. Gerade die Arbeit mit dem Metalldetektor ermöglicht die Auffindung von eindrucksvollen Artefakten, deren wissenschaftliche Dokumentation unser Bild von vergangenen Gesellschaften erweitern.

René Schön lässt die Zuschauer in einem kurzweiligen Vortrag an der Faszination ehrenamtliche Bodendenkmalpflege teilhaben und stellt interessante Objekte aus den Begehungen der Arbeitsgemeinschaft De Ackerlöper vor.

 

Die kooperierenden Clubs Rotary Rügen und Inner Wheel Rügen sind Serviceclubs, deren Mitglieder und Mitgliederinnen ehrenamtlich tätig sind und sich für gemeinnützige Zwecke engagieren. Vornehmlich unterstützen sie sozialschwache Kinder, Jugendfeuerwehren und kulturelle Veranstaltungen, sowie die Schwimmausbildung durch die DLRG.

Die Damen des Inner Wheel Clubs beteiligen sich außerdem alljährlich am Frauen- Weihnachtsmarkt in Bergen mit einem eigenen Stand, um Selbstgefertigtes zu verkaufen. Der Erlös wird einem sozialen Zweck zugeführt. Im Jahr 2022 wurde auf diese Weise das „Netzwerk Rügen“- die Tafel unterstützt.

 

Beide Clubs möchten im Vorfeld des historischen Vortrags die Gelegenheit ergreifen und sich kurz einem interessierten Publikum vorstellen.


Kolloquium am 25.03.2023, um 14.30 Uhr im Stadtmuseum Bergen

„Ist das noch wichtig, oder kann das schon weg?“. Erinnern lohnt sich.

 

Zu einem Kolloquium "Erinnernde Zukunft " laden das Stadtmuseum Bergen auf Rügen und die Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft für Samstag, 25. März 2023, um 14.30 Uhr ein. Im Mittelpunkt stehen fünf Vorträge, die erfreuliches und verstörendes Erinnern miteinander verbinden - einerseits u.a. bedeutsame Persönlichkeiten der Vergangenheit, andererseits auch ein Hitlerjugend-Mahnmal, das im 3. Reich auf dem Rugard errichtet wurde.

 

„Es geht uns um einen aktuellen Zugang zum Erinnern - nicht als Pflicht, sondern als Anspruch, sich im Hier und Heute einer vielfältigen Vergangenheit zu vergewissern" so Klaus-Michael Erben, Vorsitzender der EMAG. Für Museumsleiterin Marika Emonds ist das Kolloquium ein Zeichen für die Vielfalt der vorpommerschen Kultur: „Frei nach Goethe regen wir an, das Erbe der Väter und Mütter nicht nur zu kennen, sondern auch mit allen Untiefen zu besitzen."

 

In dem auf rund drei Stunden angesetzten Programm kommen René Schön und Clemens Oppermann von den Ackerlöpern mit Bezug auf Rügener Großsteingräber zu Wort. Der Niederdeutsch-Experte Christian Peplow geht auf die aktuelle Plattdeutsch-Relevanz ein. Der Ortschronist Reinhard Piechocki stellt sich dem Thema Schloss-Wiederaufbau in Putbus. Maximilian Streu, angehender Historiker, nimmt zum ehemaligen Hans-Mallon "Ehrenmal" Stellung und Marika Emonds vermittelt Wissen zu Persönlichkeiten, die man vor Ort kennen sollte.

 

Eine Diskussion mit dem Publikum ist ausdrücklich erwünscht. Anmeldungen sind unter

https://t1p.de/w8uin möglich.

veranstaltungen im Februar 2023