Über das Stadtmuseum

Im Gegensatz zu anderen Kreisstädten hatte die Gründung eines Museums in Bergen lange auf sich warten lassen. Erst nach der Wende, im Jahr 1992, sollte der Wunsch vieler Bürger nach einem Museum in Erfüllung gehen. Sie wollten die Identität ihrer Stadt, eingebettet in die Geschichte der Insel Rügen, sichtbar machen.

 

 

Im Jahr 1992 bezog die erste Ausstellung eine ehemalige kleine Wohnung in einem der alten Stiftsgebäude im Klosterhof. Die erste Ausstellung erstreckte sich auf drei Räume. Ingrid Schmidt als Museumsleiterin war unermüdlich darum besorgt die Sammlung durch Spenden und Ankäufe zu erweitern. In diesem Sinne waren und sind die Leihgaben anderer Museen, der evangelischen Kirchengemeinde Bergen auf Rügen und diverser Privatpersonen von überaus wichtiger Bedeutung für das Stadtmuseum. Anders als manche andere museale Einrichtung konnte sie nicht auf einen vorhandenen Fundus von Objekten aufbauen. Die Sammlung nahm ihren Anfang mit einer alten Glocke und einem nachgebauten Morgenstern. Alles andere musste neu angeschafft, angefragt oder ausgeliehen werden.

 

Das neue Museum sollte mehr sein als eine Heimatstube. Von Anfang an umfasste das Sammlungs- und Ausstellungskonzept den Gedanken, dass die Historie der Stadt Bergen auf Rügen nur im Zusammenspiel mit der Geschichte Rügens verstanden werden könne. Die erste Dauerausstellung präsentierte Themen wie die Fürstengeschlechter Rügens oder die Klostergeschichte Bergens- dies wäre aber ohne die Bereitstellung von Leihgaben der evangelischen Kirchengemeinde Bergen auf Rügen oder des Stralsund Museums nicht möglich gewesen.

 

 

Seit 2001 befindet sich das Museum nun in einem der sanierten und restaurierten barocken Stiftsgebäude im Klosterhof in unmittelbarer Nähe zur Sankt Marien Kirche.

Das Erdgeschoss ist der Ur- und Frühgeschichte gewidmet. Von den Großsteingräbern der Jüngeren Steinzeit, den Hügelgräbern der Bronzezeit bis zur slawischen Tempelburg Arkona und deren Zerstörung 1168 sind gegenständlich und bildlich Wirtschaft und Kultur dieser Epochen dargestellt.

 

Die Geschichte des Ortes Bergen mit seinem Kloster ist untrennbar mit der mittelalterlichen Geschichte Rügens verbunden. 1193 wurde in der Nähe der alten seit dem 10. Jahrhundert bestehenden slawischen Rügenburg Rugard ein Nonnenkloster gegründet. Ab 1534 wurde in Pommern die Reformation eingeführt und in deren Ergebnis erhielten die pommerschen Herzöge auch das Kloster Bergen zum Eigentum. Sie wandelten das Kloster in ein adliges Fräuleinstift um.

Die Einwohner Bergens konnten nun 1613 von Pommernherzog Philipp Julius das Stadtrecht erkaufen und Stadtbürger sein.

 

Über die Schwedenzeit seit 1648 bis 1815 hat sich die Stadt Bergen nach und nach zu einem rügenschen Verwaltungszentrum entwickelt. Besonders am Ende der Schwedenzeit und in preußischer Zeit hat Bergens Bürgertum nennenswerte Persönlichkeiten hervorgebracht.

Dazu zählen unter vielen anderen der Heimatforscher und Publizist Johann Jacob Grümbke (1771-1849), der Publizist und Philosoph Arnold Ruge (1802-1880), der Chirurg Theodor Billroth (1829-1894), der Militärhistoriker und Politiker Hans Delbrück (1848-1929) sowie der Komponist und Musiker Wolfgang Jacobi (1894-1972).

 

Die Sammlung umfasst weiterhin auch Objekte, die heute noch nicht in der Ausstellung gezeigt werden können, aber als Zeugnisse vergangener Zeiten sorgfältig bewahrt und gesichert werden müssen, damit sie auch für spätere Generationen erhalten bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Hinweis auf das nahegelegene Stadtmuseum im Jahr 1993.