Sonderausstellungen

„Fernweh nach Rügen und Vilm – Künstlerische Ansichten von Eugen Kucher, Hermann Hirzel und weiteren“

Vernissage: 12. Oktober 2024, 16 Uhr

Laufzeit: 14.10.2024-14.02.2025

 

Die Sonderausstellung „Fernweh nach Rügen und Vilm“ zeigt Temperamalerei, Ölgemälde, Lithografien, Aquarelle und Radierungen von Künstlern, die die Inseln Rügen oder Vilm bereisten und von der besonderen Landschaft inspiriert wurden. Im Fokus der Schau stehen vierzehn Tempera-Bilder und zwei Gemälde des schwäbischen Impressionisten Eugen Kucher, der 1929 Rügen bereiste und seine Eindrücke malerisch umsetzte.

 

Eugen Kucher wurde am 12. August 1889 in Enzweihingen geboren und zog im Alter von sieben Jahren in das Dorf Degerloch (Baden-Württemberg). Zunächst war er als Zimmer- bzw. Stubenmaler tätig, ab 1910 fand er eine unbefristete Anstellung als Bühnenmaler am Königlichen Hoftheater in Stuttgart - dem späteren Württembergischen Staatstheater. Seine dortige Tätigkeit wurde durch die Geschehnisse des Ersten Weltkriegs und seinen Militärdienst von 1915 bis 1918 unterbrochen.

 

Kucher kehrte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nach Degerloch zurück und wurde als Theatermaler erneut beim Königlichen Hoftheater angestellt. Er starb am 12. April 1945 während einer Bahnfahrt nach Aalen im Zuge eines Luftangriffs.

 

Ergänzt wird die Sonderausstellung durch schwarz-weiße Lithografien von Hermann Robert Catumby Hirzel (1864-1939). Daneben präsentiert das Stadtmuseum einzelne Werke von Adolf Fischer-Gurig (1860-1918), Wilhelm Körber (1902-1991) und drei Aquarelle von Berthold Grahl (geboren 1943). Im Zusammenhang mit dem diesjährigen Caspar-David-Friedrich-Jubiläumsjahr und dem Fokus auf der Romantik runden die Ölgemälde „Steilküste bei Sassnitz“ von Carl Hummel (1821-1906) und „Eichen und Hünengrab am Strand von Rügen“ von Ferdinand Konrad Bellermann (1814-1889) die Sonderausstellung ab. Hummel und Bellermann besuchten 1839 zusammen mit Friedrich Preller dem Älteren Rügen und Vilm.

 

Dit und Dat. Neuzugänge und Wiederentdeckungen

Depotausstellung

Laufzeit: VERLÄNGERT bis zum 07.10.2024

 

In der kleinen Depotausstellung werden bis zum 13. September 2024 aktuelle Neuerwerbungen und Schenkungen zur Bergener Stadtgeschichte sowie zum historischen Leben auf der Insel Rügen gezeigt. So erhellen Exponate zur Bergener Molkerei und dem Rügener Badejungen, Fotografien zur 375-Jahrfeier und der bislang eher unbekannte Entwurf von Ulrich Müther aus dem Jahr 1969 zur geplanten Schwimmhalle unterschiedliche Facetten Bergens. Das Gedenken an historische Persönlichkeiten, die im Großen und Kleinen das Leben in Bergen und auf Rügen beeinflussten, gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Stadtmuseums. In diesem Kontext sind Handwerker wie Wilhelm „Opa“ Range, der Gendarmeriemeister Emil Buttke oder der jüdische Kaufmann Albert Noack zu nennen. Ein verschollen geglaubtes Findbuch zum Bergener Damenstift vervollständigt neben weiteren Exponaten die kleine Schau.

 

Die Depotausstellung spiegelt das Leitbild des Stadtmuseums und seiner breit aufgestellten Sammlung wider: Das Bewahren von Geschichte in Bergen und auf der Insel Rügen für kommende Generationen. Durch die Schenkungen und Ankäufe wird der Wunsch deutlich, die Erinnerung an vergangene Personen und Lebensumstände zu erhalten.

Klaus Ender – Wo Wort und Bild Hand in Hand gehen...

Laufzeit: 10.06.-20.09.2024

 

Eine besondere Präsentation von ausgewählten Werken des verstorbenen Künstlers Klaus Ender (1939-2021) kuratieren Gabriela Ender und Marika Emonds im Stadtmuseum Bergen auf Rügen anlässlich seines 85. Geburtstages. Die Sonderausstellung „Klaus Ender – Wo Wort und Bild Hand in Hand gehen...“ zeigt vom 10. Juni bis 20. September 2024 einen Querschnitt seines außergewöhnlichen Lebenswerkes. Sie umfasst Bilder der Genres Natur, Landschaft und Akt. Eine entsprechende Gewichtung findet auch seine gefühlvolle Wort-Poesie.

 

Der Slogan „Wo Wort und Bild Hand in Hand gehen“ steht für Klaus Ender in besonderem Maße. Der Akt- und Naturfotograf entdeckte 2002 seine zweite Leidenschaft (wieder) und schrieb Gedichte und Aphorismen. Seine Liebe zur Natur entdeckte er bereits als Kind, die für die Fotografie in Jugendjahren. Die Faszination für dieses Medium sollte ihn ein Leben lang begleiten.

 

Bekannt wurde Klaus Ender einem breiten Publikum zunächst durch seine Aktaufnahmen in „Das Magazin“ und anderen Zeitschriften. Ästhetik und natürliche Sinnlichkeit waren seine Maxime. Die Faszination des weiblichen Körpers, ohne Voyeurismus und von poetischer Schönheit kennzeichnen seine Bilder. Sie wirken wie eine Momentaufnahme und sind doch zeitlos.

 

Die Landschafts- und Naturfotografie war immer ein ebenbürtiger Bestandteil seines Schaffens. Ein erfülltes Leben sah er nicht im Reichtum, sondern in der Harmonie mit der Natur. So war die Natur für ihn Kraftquelle und Inspiration. Die große Leidenschaft des Lichtbildners war die Schönheit im Detail, das Spiel mit Schärfe/Unschärfe, Spiegelungen im Tau, Reflexionen… Die deutsche Sprache hatte ihn immer schon fasziniert. Seine Gedichte haben Tiefgang und erzählen von den vielen Möglichkeiten, das Leben sinnvoller zu gestalten. Oft sind sie eine Hommage an die Natur. Dem Aphorismus – rhetorisch reizvoll und mit philosophischer Bedeutung – widmete sich der Denker in besonderem Maß.

 

Klaus Ender wollte die Menschen berühren, erfreuen, bewegen und zum Nachdenken anregen. Einer Zeit, in der die leisen Töne immer weniger werden, begegnete der Freigeist mit Poesie. Doch schon bald legte er mit mahnenden Texten nach, forderte ein Umdenken im Umgang mit der Natur, was ihm mehr Feinde als Freunde einbrachte. Er blieb seinem Motto treu: Lieber Flagge zeigen, als die Segel streichen.

 

Heute zählt Klaus Ender zu den wichtigsten deutschen Aktfotografen. Er war ein exzellenter Naturfotograf und wunderbarer Philosoph.

 

 

Vernissage am 08.06.2024, um 16.00 Uhr

Die Laudatio zur Vernissage am 08. Juni, um 16 Uhr hält Gabi Ender. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung durch das Duo „Klabauterleute“.

 

Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Sonderausstellung:

Führung durch die Ausstellung mit Gabriela Ender: 28.06.2024, um 16 Uhr

Filmvorführung: „Klaus Ender - Wenn Bilder eine Seele haben...“: Jeden Mittwoch, um 13 Uhr in der Sonderausstellung

 

Autorinnen: Gabriela Ender; Marika Emonds

Inka: Retrospektive eines halben Jahrhunderts

Von strahlenden Sonnen, farbigen Eiern und der Freude am Leben: Die Malerin Inka im Stadtmuseum Bergen auf Rügen

 Laufzeit: 04.03.- 28.05.2024

 

Vom 04. März bis zum 28. Mai 2024 zeigt das Stadtmuseum Bergen auf Rügen einen Querschnitt aus der Kunst der zeitgenössischen Malerin Inka.